Schlafentzug

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Über 80% aller Arbeitnehmer in Deutschland leiden an Schlafproblemen oder schlafen zu wenig. Hochgerechnet sind das ca. 34 Millionen Menschen. Jeder zehnte Arbeitnehmer leidet unter Insomnie, also intensiven Schlafstörungen. Fast 50% der Arbeitnehmer sind am Arbeitsplatz müde und ca. jeder Dritte ist erschöpft. Seit 2010 haben die Schlafstörungen bei Berufstätigen zwischen 35 und 65 Jahren um 66% zugenommen. Schlafmittel werden immer häufiger eingesetzt und stören noch mehr unsere Schlafqualität. Wir haben heutzutage 1-1,5 Stunden weniger Schlaf als noch vor 100 Jahren auf die Gesamtbevölkerung gesehen. Die WHO hat den Schlafmangel in den Industrienationen unterdessen zu einer Epidemie erklärt. Höchste Zeit hier Bewusstsein zu schaffen! 
In unserer Leistungsgesellschaft wird Schlaf absolut unterbewertet. Ein Grund dafür ist, dass das Phänomen Schlaf über Jahre eine Blackbox für die Wissenschaft war und es bei der Heilung und Gesundheit von Ärzten schlichtweg nicht beachtet wurde. Das ist leider heutzutage immer noch der Fall. Auch führen mangelnde Bewegung durch ständige Büroarbeit, eine schlechte Ernährung durch aufbereitete Lebensmittel und andauernder Stress zu Entzündungen in unserem Körper, die unsere Schlafqualität deutlich negativ beeinflussen. Wenn wir dadurch schlechter schlafen, werden wiederum Entzündungen in unserem Körper befeuert, da sie nachts nicht bekämpft werden können. Ein Teufelskreis beginnt. Somit ist für einen gesunden Schlaf ebenfalls ein ganzheitlicher Ansatz nötig. Denn er ist ebenfalls von unserer Ernährung, Psyche und Bewegung abhängig. Wenn wir uns nicht bewegen, steigt unser Schlafdruck im Laufe des Tages nicht ausreichend an. 
Wozu führt dieser Schlafmangel in den Industrienationen? Wer dauerhaft weniger als sechs oder sieben Stunden schläft, zerstört sein Immunsystem so nachhaltig, dass sich das Krebsrisiko verdoppelt. Reparaturprozesse   können   nicht ausreichend ablaufen,  Gifte werden nicht vollständig abgebaut und ausgespült. 
Sogar Alzheimer kann eine Folge von andauernden Schlafmangel sein, denn Schlaf ist besonders für unser Gehirn überlebenswichtig. Doch auch der Blutzuckerspiegel wird negativ beeinflusst und die Wahrscheinlichkeit für spröde und verstopfte Arterien und damit für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schlaganfälle und Herzinsuffizienz steigt. 
Psychiatrische Leiden, wie Depressionen, Angstzustände und Suizidgefahr werden durch Schlafmangel befeuert, sowie Konzentrationsschwäche und eine abnehmende Hirnkapazität, da Erlebtes nicht so effektiv verarbeitet und aufgenommen werden kann. 
Unser Appetit nimmt zu, da die Konzentration des körpereigenen Hormons Ghrelin bei Schlafmangel steigt, während unser Hormon Leptin, das ein Sättigungsgefühl hervorruft, unterdrückt wird. Fettleibigkeit und die damit verbundenen Krankheiten können die Folge sein.